HBOIX Jean Augsburger 1940

Rösgen HB-OIX

Schon in der Vorkriegszeit erreichten die Flugpreise der Leichtflugzeuge derartige Summen, dass viele Piloten kaum in der Lage waren, die damals geforderten jährlich 20 Flugstunden zu absolvieren.

 

Die beiden Romands Emile Roesgen und Jean Augsburger fassten daher den Entschluss, gemeinsam einen Einsitzer zu entwickeln, der auch weniger bemittelten Piloten die Ausübung ihres Sportes ermöglichen sollte.


J. Augsburger baute diesen "Anderthalbdecker" während 5 Jahren in Genf. Der Kriegsausbruch verhinderte aber dann die Flugerprobung. Mit einer Sonderbewilligung vom militärischen Direktor des Flugplatzes Cointrin gelang 1940 der Jungfernflug.

Am 23. Dezember 1942 hat der Roesgen die Immatrikulation HB-OIX erhalten. In den ersten Nachkriegsjahren flog der mit einem neunzylinder Salmson AD9 Sternmotor ausgerüstete Roesgen in Colombier-Planeyse.

Nach dem 2. Weltkrieg jedoch waren aus amerikanischen Armee-Beständen genügend billige Flugzeuge zu haben. Insbesondere Piper Cup erfreuten sich grosser Beliebtheit. So bestand kein Bedarf mehr für ein Flugzeug wie den Roesgen - es blieb also beim Prototypen.

W Roesgen Sign
Jean Augsburger HBOIX original design


1947 erlitt der Motor im Flug einen Defekt am Magneten, so dass Augsburger in Lausanne ohne Motorenhilfe landen musste. 20 Jahre lang wurde der Roesgen dann nicht mehr geflogen.

1967 gab Augsburger die EPR 301 nach La Chaux-de-Fonds "in Pension", wie er sich auszudrücken pflegte. Hier wurde sie von Ernst Brügger mit einem Continental A65-8F ausgerüstet, der eine Leistung von 65 PS abgibt. Der Erstflug mit dem Boxertriebwerk erfolgte am 19. Oktober 1967.

1975 wurde der Roesgen von der Fluggruppe Veterano Birrfeld erworben. Die Mitglieder der Fluggruppe restaurierten während 3 Jahren (von 1989 bis 1991) den Roesgen in der Werkstatt von Max Vogelsang in Wohlen (heute MSW Aviation).

Am 9. September 2009 wurde der Roesgen bei einem Startunfall im Birrfeld schwer beschädigt. Glücklicherweise wurde niemand dabei verletzt.

Im Juni 2024 wurde das Flugzeug in die Werkstatt verlagert, um den Wiederaufbau zu beginnen.

Dieses Flugzeug ist ein Unikat aus der Schweizer Luftfahrtgeschichte der Vorkriegszeit, und soll für zukünftige Generationen erhalten bleiben.

W Roesgen Landung

Wiederaufbau 2024

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